Sie hat wahrscheinlich bald wieder ihre Tage.
Das mit den Hormonen ist wirklich eine Plage.
Er ist viel zu lange her,
der Besuch beim Traum-Friseur.
Ihr fehlt die Arbeit außer Haus.
Die Wäsche schenkt ihr nicht Applaus.
Er ist wahrscheinlich schon in der Midlife-Krise.
Keine Zeit für Sport, das schlägt auf die Hypophyse.
Er fährt nicht Porsche, sondern Smart.
Das Männerleben ist schon hart.
Ihm falln die Haare heimlich aus –
ihm fehlt der Aufstieg, der Applaus.
Heute fühl ich mal wie du,
versetze mich total in dich hinein.
Spiele nicht mehr „Blinde Kuh“.
Die Seelen geben sich ein Stelldichein.
Heute kriech ich mal in deine Haut,
mach mit deinem Denken mich vertraut.
Heute fühl ich mal wie du – Ego-Tabu!
Die scharfe Sekretärin sagt so nebenbei,
wie faszinierend ähnlich er ihrem Vater sei.
Sein Sohn lehnt ihn bei Facebook ab.
Die Steuer bringt ihn noch ins Grab.
Er hat beim Parken heut gepatzt,
Seele und Autolack verkratzt.
Sie hat heut auf der Arbeit die Konferenz vergessen,
vorm „Weight Watchers“-Termin sich mit Pommes vollgefressen.
Sie hat am Po ein Hautproblem,
Orangen kann sie nicht mehr sehn.
Sie sehnt sich nach Romantik pur.
Er renoviert für sie – den Flur.
Heute fühl ich mal wie du ...
Sie sind Zwei vom andern Stern,
haben sich trotz allem gern.
Wenn sie sich mit andern Augen sehn,
dann kann das Wunder geschehn!
Heute fühl ich mal wie du ...
Text und Musik: Thea Eichholz
Arrangement: Eberhard Rink
© 2015 Gerth Medien Musikverlag, Asslar