Konzert am 31.4.2006 in 35578 Wetzlar
Thea Eichholz-Müller und ihre Band besangen ihren Glauben an Gott, der auch in Krisenzeiten festen Halt gab.
Wetzlar (lr). 200 Besucher zeigten sich sehr angetan von der ungewöhnlich offenen Art, mit der die christliche Sängerin Thea Eichholz-Müller in der Freien Evangelischen Gemeinde in Wetzlar ihr Leben und ihren Glauben schilderte und davon sang.
Mit ihrer Band brachte die Sängerin vor allem hintergründige Gedanken, ideenreich arrangiert, zu Gehör. Begleitet wurde sie von den Background-Sängerinnen Stefanie Unger und Juliane Baer, dem Schlagzeuger Alexander Rink, dem Gitarristen Peter Schneider und dem Pianisten Eberhard Rink. Letzterem hatte sie das Lied "Ich bin Pianistenversteherin" gewidmet.
Musikalisch ist die Interpretin nur schwer einzuordnen. Ihre Lieder bestehen aus einer Mischung von Chansons und Blues, etwas Jazz und poppig angehauchten Balladen.
Mit Liedern wie "Eine Woche Langeweile, sieben Tage Nasebohrn", in dem sie ihren "Herzenswunsch" im Alltag beschrieb, hatte sie die Lacher des Publikums sicher. Ebenso mit dem Lied "Schuld ist nur der Navigator", in dem sie den Kampf mit dem elektronischen Wegweisersystem beim Autofahren besingt.
Doch vor allem ernste Themen, die sie leicht verpackt präsentierte, sind die Stärken ihres Repertoires. "Meine Psalmen" nennt sie denn ihre Lieder, die – gleich den Psalmtexten der Bibel – wie gesungene Gebete wirken. Die meisten ihrer Kompositionen stammen aus den Jahren 2002 und 2003, als ihr Ehemann Bernd-Martin Müller an Krebs erkrankte und schließlich im Alter von nur 40 Jahren verstarb. "Diese Stücke sind in Sturmzeiten entstanden", erklärt die 39-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern. Bildreiche Lieder wie "So ist mein Herz" oder "Breite deine Flügel aus" zeigen auf, dass Sängerin, Komponistin und Texterin in dieser Krisenzeit einen festen Halt im Glauben an Gott hatte. Die Lieder berichten in eindringlicher musikalischer Sprache von Trauer, Schmerz und Einsamkeit.
In einem eigenen Block konnten sich ihre Bandmitglieder mit eigenen Stücken dem Wetzlarer Publikum präsentieren. Die Besucher erklatschten sich zwei Zugaben, die mit dem derzeit bekanntesten Lied von Thea Eichholz-Müller endeten, dem Song "Wohin sonst sollten wir gehen?"
[Wetzlarer Neue Zeitung, 1. April 2006]